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Monastery Tatev


Tatew ist ein im Jahr 895 gegründetes armenisch-apostolisches Kloster in der Provinz Sjunik im Südosten Armeniens.

Lage

Das Kloster Tatew etwa 170 Kilometer Luftlinie beziehungsweise 250 Straßenkilometer von Jerewan entfernt in der Provinz Sjunik unweit der Stadt Goris. Es ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler im Osten Armeniens. Tatew ist auch der Name des in der Nähe des Klosters gelegenen Dorfes. Das Klostergelände umfasst drei Kirchen. Im Mittelalter war es das spirituelle und kulturelle Zentrum Armeniens; teilweise lebten und arbeiteten dort 500 Mönche. Zum Kloster gehörte im 14. Jahrhundert eine Universität, an der Religion, Wissenschaft und Literatur gepflegt wurden. Das Kloster wurde in Sowjetarmenien in den 1920er-Jahren aufgelassen, aber seit der Erlangung der Unabhängigkeit durch die Republik Armenien besteht wieder kirchlicher Betrieb.

Seit dem 16. Oktober 2010 ist das Kloster durch die Seilbahn Tatev über die Worotan-Schlucht mit dem Ort Halidsor verbunden. In elf Minuten können Besucher nun das ganze Jahr über das Kloster erreichen. Die Seilbahn ist mit 5750 Metern die längste, in einer Sektion mit einem durchgehenden Tragseil ausgeführte Pendelbahn der Welt.

Etymologie

Der Ursprung des Namens Tatew ist nicht sicher belegt. Einer Legende nach konnte der Architekt von Tatew nicht von einer soeben gebauten Kuppel herabsteigen. Daraufhin rief er: ?Togh astvats indz ta-tev? (deutsch: ?Möge Gott mir Flügel geben?). Einer anderen Legende nach wurde das Kloster nach Sankt Eustathius benannt, einem der 70 Schüler, die den Apostel Thaddäus nach Armenien begleiteten. Tatew war und ist allerdings auch ein in Armenien häufiger Vorname.

Varianten der Transkription des Namens sind Tatev, Tat?ew, Datev oder auch Tathev.

Geschichte

Das Kloster ist im 9. Jahrhundert am Ort eines alten Heiligtums erbaut worden. Es war ein sehr großes intellektuelles Zentrum von Armenien und zwischen 1390 und 1453 eine anerkannte Universität, wie diejenigen von Sanahin und Haghpat. Viele wichtige Theologen der Epoche haben an dieser Universität gelehrt oder gelernt. Tatew war das politische Zentrum des Fürstentums Sjunik. Im 10. Jahrhundert hatte es eine Bevölkerung von 1000 Menschen und kontrollierte zahlreiche Dörfer. Im 13. Jahrhundert besaß es 680 Dörfer; einige der Dörfer kämpften jedoch hart, um sich vom Einfluss Tatews zu befreien.
Hauptkirche mit bei den Restaurierungsarbeiten genutztem Kran

Wie viele armenische Klöster des Mittelalters wurde Tatew mit einer Mauer zur Abwehr der Invasionen dieser Zeit umgeben. Die strategisch vorteilhafte Position auf einem Bergvorsprung, begrenzt durch eine tiefe Flussschlucht mit steilem, felsigen Hang begünstigte die Errichtung eines mächtigen Verteidigungskomplexes an dieser Stelle. Die Einrichtung wurde bis 1920 benutzt.

Ein Erdbeben verursachte 1931 beträchtliche Zerstörung. Die erhalten gebliebenen Teile des Klosters ermöglichen es jedoch, die künstlerischen Bedeutung des Komplexes zu beurteilen. Eine Restaurierung wurde zwar begonnen, aber noch nicht vollendet.

Klösterlicher Komplex

Das Hauptdenkmal ist die Kirche Peter und Paul, erbaut zwischen 895 und 906. Es ist in der Art der gewölbten Basiliken des 7. Jahrhunderts erbaut, besitzt aber weitergehende besondere Eigenschaften. Die Längsrichtung beherrscht das mittlere Kirchenschiff, gekrönt von einem gewaltigen Kreuz. Im Unterschied zur gewölbten Basilika hatte die Kirche in ihrem Westteil mehrere Nebengebäude, deren Ecken als Stützpfeiler der Kuppel dienten und die Ostpfeiler verschmolzen nicht mit den Wänden der Altarapsis. Infolgedessen ist die Querform des Interieurs nicht sehr ausgeprägt. Diese Charakteristiken geben Anlass, die Kirche als ein Zwischenglied hin zur Entwicklung der Kuppelhalle in einen quergeflügelten Kuppeltyp anzusehen, welcher später weite Verbreitung in Armenien fand.

Die Fassaden der Kirche sind glatt und frei von überflüssiger Detaillierung. An der östlichen Fassade gibt es zwei tiefe Dreiecksnischen, ähnlich wie Fenster gekrönt und gerade mit dünnen verzierten Rändern. Vier von ihnen wurden mit Darstellungen menschlicher Gesichter verziert, die mit Schlangen mit hervorstehenden Stacheln verziert sind. Die Armenier glaubten, dass Schlangen ihre Häuser beschützen würden. Die ovalgeschnittenen Köpfe sind schematisch gehalten. Die einzige Ausnahme ist an der nördlichen Fassade, in der der Bildhauer offensichtlich versuchte bestimmte Personen zu porträtieren. Nach Ansicht des armenischen Historikers Stepanos Orbelyan sind es die Skulpturen der Gründer der Kirche: Prinz Aschot, seine Frau Schuschan, Grigor Supan (der Herrscher von Gegharkunik) und Prinz Dzagik.

Im Westen der Kirche des Heiligen Gregor gab es eine gewölbte Galerie aus dem Jahr 1285, mit gewölbten Öffnungen auf der südlichen Seite, und nach Westen zur Peter-und-Paul-Kirche existierte ein Dreireihen-Glockenturm aus dem 17. Jahrhundert.

Gavazan

Die Säule Gavazan wurde 904 im Hof des Klosters aufgestellt. Das Denkmal in der Nähe der Wohnanlagen des Klosters ist eine einzigartige Arbeit armenischer Architektur und armenischen Kunsthandwerks. Diese achteckige Säule ist aus kleinen Steinen erbaut. Sie ist acht Meter hoch und wird von einem verzierten Gesims gekrönt. Sie ist durch Scharniere mit dem Pfosten verbunden. Durch Erdbeben, sogar durch bloße Berührung einer menschlichen Hand, wippt die Säule und kehrt dann in ihre Ausgangsposition zurück.
Location Scout
http://www.tatev.am
Link zur Landkarte
Kloster
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siehe Preisliste
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International
Sjunik, Armenia
Tatev
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04.02.2013
04.02.2013
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